Tag der vermissten Kinder am 25. Mai
Anlässlich des „Tages der vermissten Kinder“ am 25. Mai zieht der DRK-Suchdienst in Berlin eine Bilanz für das vergangene Jahr. „In rund der Hälfte unserer Suchanfragen waren Minderjährige involviert – als Suchantragsteller oder als Vermisste“, erklärt Judith Klimin, die Leiterin des Suchdienstes/ Landesauskunftsbüros Berlin. Um die sichere Suche von und nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu unterstützen, steht mit „Trace the Face-kids“ für diese Gruppe innerhalb der Website www.tracetheface.org ein passwortgeschützter Bereich zur Verfügung.
Hier veröffentlichen ausschließlich Rotkreuz-Suchdienste Fotos von Kindern, die nach ihren Angehörigen suchen, sowie von Angehörigen, die nach Kindern suchen. Die Bilder können nur über diese Suchdienste eingesehen werden und Suchende und Gesuchte so, geschützt vom Roten Kreuz, wieder miteinander in Kontakt kommen. Die frei zugängliche Website www.tracetheface.org richtet sich hingegen an Flüchtlinge ab 15 Jahre in Europa, die ihre Angehörigen auf der Flucht verloren haben und sie in einem europäischen Land vermuten. Über das Rote Kreuz des Landes, in dem sie sich aufhalten, können diese Menschen ihr Foto online einstellen lassen.
Zahlen und Fakten:
Der Berliner DRK-Suchdienst hat 2016…
… 444 Fälle zu den Möglichkeiten in der Internationalen Suche beraten.
… 55 Rotkreuznachrichten an die Nationale Rotkreuzgesellschaften oder das IKRK im Ausland weitergeleitet.
… 115 neue Suchfälle aufgenommen und an den Suchdienst in München weiter-geleitet (das sind mehr als doppelt so viel Fälle wie im Vorjahr).
Woher kommen die Antragsteller?
Die meisten Antragssteller kommen aus Afghanistan (fast 50%), gefolgt von Syrien (18%), Irak, und Iran, aber auch aus Eritrea, Gambia, Guinea, Benin, Nigeria, Pakistan, Sierra Leone, Somalia, Äthiopien uvm.
Wie kommt es zu den Trennungen?
Viele der Trennungen passieren während einer gemeinsamen Flucht beim Grenzübertritt, z. B. zwischen dem Iran oder der Türkei. Oder die Geflüchteten haben den Kontakt zu ihren Familien im Heimatland verloren, weil auf ihrem Weg z. B. ihr Handy abhandengekommen ist oder die Familie in der Zwischenzeit ebenfalls das Heimatland verlassen hat. Es gibt aber auch Fälle, in denen Familien auf verschiedene Boote zur Überquerung des Mittelmeers oder der Ägäis verteilt werden, wobei dann der eine Teil der Familie ankommt, der andere nicht.
Pressekontakt: Regina Radke-Lottermann
Tel. (030) 600 300 1241, Mob. 0172 / 432 79 18, radker@drk-berlin.de
Das DRK in Berlin: In den neun Berliner Kreisverbänden sowie dem Landesverband und dessen Tochtergesellschaften leisten über 51.000 Mitglieder, 2.300 ehrenamtliche und 1.000 hauptamtliche Mitarbeiter wertvolle Dienste für Hilfebedürftige. Ob z. B. in der Flüchtlingshilfe, im Katastrophenschutz, im Rettungsdienst, in Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen oder in der Kinder- und Jugendarbeit – überall nimmt das DRK gesellschaftlich wichtige Aufgaben wahr.