Das JRK Spandau in Rostock

Im Zeitraum vom 01.08. bis zum 21.08.2016 unterstützten sechs Helfer des Jugendrotkreuzes und der Wasserwacht Spandau gemeinsam die Wasserwacht Rostock. Diese ist besonders für die Wache an den Ostsee-Stränden Markgrafenheide und Warnemünde zuständig. Diese Strände gehören besonders in heißen Sommern zum Ausflugsziel vieler Gäste – und es wird schnell unübersichtlich! Deshalb erhält die Wasserwacht Rostock Verstärkung von vielen tatkräftigen Rettungsschwimmern aus ganz Deutschland. Wo kann der Überblick über die große Menge besser behalten werden, als vom Wachturm aus? Über den ganzen Strand verteilt befinden sich die Wachtürme der Wasserwacht, welche jeweils mit mindestens zwei Rettungsschwimmern besetzt werden. Diese beiden ehrenamtlichen Helfer bewachen von 9.00 bis 18.00 Uhr ihren Strandabschnitt. Ihre Aufgaben sind unter anderem das Beobachten und Überwachen des Wassers, insbesondere der im Wasser befindlichen Schwimmer oder auch Nichtschwimmer, das Retten von gefährdeten Badegästen, das Eingreifen bei gefährlichen Situationen am und im Wasser und natürlich die notfallmedizinische Erstversorgung rund um den Strand. Tagtäglich betreiben die Rettungsschwimmer gemeinsam ihren Dienstsport. Hierbei üben die Helfer die unterschiedlichsten Rettungsmanöver praktisch aneinander. Das hält fit und gewährleistet, dass im Ernstfall schnell und adäquat eingegriffen werden kann. Zusätzlich zum neunstündigen Stranddienst gibt es besonders für die externen Helfer ein volles Rahmenprogramm. Um nur einige zu nennen: Tauchketten, notfallmedizinische Maßnahmen und das Retten verletzter Personen aus dem Wasser.
Zum Glück mussten wir während unseres Aufenthaltes nur fünf Mal aktiv eingreifen. Hierzu gehörten auch kleinere Hilfeleistungen. Jedoch mussten wir auch einen Strandbesucher reanimieren. Außerdem haben wir einen toten Schweinswahl geborgen, ein Unterfangen, welches uns sicherlich allen in Erinnerung bleiben wird. Abends nach Dienstschluss kochten wir gemeinsam, schauten Filme oder machten einen Spieleabend. Auch kleinere Ausflüge wie eine Fahrt zur Hanse SAIL nach Rostock standen auf dem Abendprogramm.
Am 19.08.2016 wurden zwei Helfer des JRK Spandau gezielt zu einer Unterstützung angefordert. Auf dem Quad ging es sofort – mit Blaulicht und Martinshorn – zum Einsatzort. Unser Kreisjugendleiter befand sich mit dem Rettungsboot in einem realen Einsatz in Warnemünde und konnte die Bergung nicht allein vornehmen. Nach Einsatzabbruch ging es aber nicht wieder zurück zum Wachturm, sondern direkt weiter mit Blaulicht nach Warnemünde – Stichwort: MANV. Zum Glück handelte es sich hierbei nur um eine realistische Katastrophenübung in Kooperation mit der DLRG, der Feuerwehr und der SEG Ambulance Millich. Die Helfer mussten zehn Personen versorgen, welche zum einen Drogen konsumiert hatten und zum anderen schwerste Verbrennungen aufwiesen. Zusätzlich hatten die Helfer eine Person aus dem Wasser zu retten. Die Wasserwächter und DLRGler sollten „Anne Junior“, eine Puppe, mittels Tauchkette vom Grund des Ostseebodens bergen. Nach einer Stunde hatten die Helfer alle Personen erfolgreich gerettet. Die Verletzten konnten nun mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst Millich ins Krankenhaus gebracht werden.
Für unsere Rettungsschwimmer des JRK Spandau steht fest, dass es keine bessere Art von Urlaub für einen ehrenamtlichen Helfer mit Leib und Seele geben kann! Deshalb ist es schon jetzt sicher, dass die Wasserwacht Rostock auch im nächsten Jahr auf unsere Unterstützung zählen kann – zum 5. Mal in Folge! Bilder: Daniel-Mathias Wallstaff