Suche nach einer 64-jährigen demenzkranken Frau bei Luckenwalde
Bericht der Märkischen Allgemeinen
17.12.2011 Felicitas Simon sorgt sich um ihre verschwundene Mutter
LUCKENWALDE - Felicitas Simon ist verzweifelt. Seit dem 13. Dezember ist ihre Mutter Sabine Simon verschwunden (die MAZ berichtete). Wenn die Tochter nicht gerade nach ihr sucht, sitzt sie zu Hause und hofft, dass endlich der erlösende Anruf kommt und ihre Mutter wohlauf ist. "Ich bin wie gelähmt", sagt Felicitas Simon.
Ihre demenzkranke Mutter war schon einmal von zu Hause weggelaufen. Allerdings nur für einige Stunden. Normalerweise lässt Felicitas Simon sie nicht allein. Doch am Dienstag musste sie dringende Behördengänge erledigen. Sie hatte ihrer Mutter noch gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen muss und sie bald wieder zurück ist. Wenig später wurde Sabine Simon vor dem Wohnblock in der Arndtstraße gesehen. Anwohner wollten einen Arzt rufen, doch da war die 64-Jährige verschwunden. Sie wurde noch in der Berkenbrücker Chaussee gesehen, danach verliert sich ihre Spur. Polizei, Feuerwehr und eine Hundestaffel haben die Gegend abgesucht. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Doch bisher ohne Erfolg.
"Meine Mutter hat keine Jacke an und trägt Hauslatschen, das muss doch auffallen", sagt Felicitas Simon. Zudem hat Sabine Simon weder einen Personalausweis noch Geld dabei und kann sich nicht richtig artikulieren.
"Wir hatten uns schon so auf Weihnachten gefreut und wollten verreisen. Und im Februar ist unser Umzug geplant. Meine Mutter ist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben", sagt die Tochter. Sie war auch gestern Abend wieder stundenlang unterwegs, um all die Stellen und Orte abzusuchen, an denen sich ihre Mutter aufhalten könnte. mh
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Bericht der Märkischen Allgemeinen
09.01.2012
Frauenleiche in Luckenwalde entdeckt
Bei der Toten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die vermisste 64-jährige Sabine Simon
LUCKENWALDE 07.01.2012 - Ihr Training hatte sich die DRK-Rettungshundestaffel Fläming-Spreewald am Sonnabend in Luckenwalde wohl anders vorgestellt.
Hundeführer und Vierbeiner trafen sich am Vormittag auf dem Gelände des Feuerwehrtechnischen Zentrums (FTZ) in der Berkenbrücker Chaussee in Luckenwalde. Sie hatten gerade mit dem Training begonnen und Kristine Kaiser schickte als erstes ihren Golden Retriever in die Spur. Wenige Minuten später bellte der zweieinhalbjährige Naluna, sodass ihm die Hundeführer folgten und eine schreckliche Entdeckung machten. Dort im kleinen Wäldchen im FTZ lag eine Frauenleiche.
Wenige Minuten später, um 11.20 Uhr, waren Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Wie lange die Tote dort schon lag, konnte die Polizei noch nicht feststellen. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der Frauenleiche um die seit dem 13. Dezember vermisste Sabine Simon aus Luckenwalde. Davon wird auch anhand der Bekleidung und der persönlichen Gegenstände ausgegangen, die von der Tochter Felicitas Simon eindeutig identifiziert wurden.
"Hundertprozentige Gewissheit gibt es aber erst, wenn die Tote untersucht wurde. Die Leiche wurde der Gerichtsmedizin überstellt", sagte Hauptkommissar Axel Tritt von der Polizeiinspektion Teltow-Fläming gestern auf MAZ-Anfrage.
Auch die eindeutige Todesursache kann erst durch eine Untersuchung festgestellt werden.
Nach Angaben der Polizei wurden bei der Leichenschau vor Ort jedoch keine Spuren äußerer Gewaltanwendung festgestellt. Die orientierungslose 64-jährige Sabine Simon war seit dem 13. Dezember aus ihrer Wohnung in der Arndtstraße verschwunden - offensichtlich nur mit einem Pullover und Pantoffeln bekleidet (die MAZ berichtete). Sie wurde zuletzt in der Berkenbrücker Chaussee in Luckenwalde gesehen.
Die Polizei hatte mehrfach mit Hubschraubern und einer Hundestaffel nach der Vermissten gesucht. Doch ohne Erfolg. "Die Beamten hatten in diesem Bereich intensiv gesucht. Für uns ist es natürlich wichtig zu wissen, ob die Frau sich während der Suche schon auf dem Gelände befunden hat oder erst später dorthin gelangte. Wir haben versucht, den Weg, den die Frau gegangen sein könnte, mit dem Hund zurückzuverfolgen. Das ist uns leider nicht gelungen", sagte Polizeihauptkommissar Axel Tritt. Für die Tochter Felicitas Simon ist es unvorstellbar, dass ihre Mutter so wenige Meter von ihrer Haustür entfernt zu Tode gekommen ist, äußerte sie gestern gegenüber der MAZ.
(Von Margrit Hahn)
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