Erster Preis "Helfende Hand"

Berliner Projekt „PROTECT – Helfen und Lernen im Ehrenamt“ gewinnt den Förderpreis „Helfende Hand“ des Bundesinnenministers in der Kategorie „Innovative Konzepte“

In unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor freuten sich am 1.12.2014 im Berliner Allianz Forum die Nominierten aus zehn Projekten und die Vertreter von fünf Unternehmen über die Auszeichnung mit einem der insgesamt 15 Preise. Die Auszeichnung verfolgten über 300 Gäste im Saal und über 1.200 Zuschauer online via Livestream.

Katastrophenschutz braucht Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und Aufgaben für die Gesellschaft übernehmen: als Sanitäter oder Betreuer bei Großschadenslagen oder Naturkatastrophen. Migranten sind in den Hilfsorganisationen bisher unterrepräsentiert, obwohl sie einen großen und stetig steigenden Teil der Bevölkerung ausmachen. Das liegt weniger an mangelnder Bereitschaft sich zu engagieren, sondern oft an kulturellen Barrieren oder fehlenden Informationen. Die Aufgabe des Projektes ist es daher zum einen, die Migranten über den Bevölkerungsschutz zu informieren und die Chancen, die in einem solchen Ehrenamt liegen, deutlich zu machen. Zum anderen gilt es, die Organisationen für neue Helfer zu öffnen.
Das Ehrenamt bietet zahlreiche Bildungschancen. In den beteiligten Organisationen gibt es viele Möglichkeiten zu lebenslangem Lernen durch ein freiwilliges Engagement - zum Beispiel in den Bereichen Medizin, Technik, Soziales und Verwaltung – die auch außerhalb des Ehrenamtes anerkannt sind. Es geht also nicht nur um die Qualifizierung für das konkrete Ehrenamt, sondern auch für den Beruf und die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Die Möglichkeit den Migranten die Integration in unsere „klassischen“ Organisationen durch ein Engagement zu erleichtern, zielt auch auf die Reflexion und daraus folgende Weiterentwicklung der Organisationen selbst ab (Wie offen sind wir? Wo gibt es Hürden für neue Helfer, insbesondere mit einem anderen kulturellen Hintergrund?).
Wir arbeiten dabei mit einem Lotsenansatz, der sich bei vielen Projekten der Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit bewährt hat.
Durch die internationale Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst, dem Technischen Hilfswerk, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der Hochschule für Wirtschaft und Recht, mit dem Wiener Roten Kreuz, dem Spanischen Roten Kreuz, der Stadtverwaltung Mataró und der Vrijwilligersacademie Amsterdam wurden hierbei die verschiedenen Erfahrungen ausgetauscht und ein Best Practice entwickelt. Für das Berliner Rote Kreuz waren Hardy Häusler und Stefanie Ludwig für das Projekt tätig. „Es ist toll, wenn man nach drei Jahren intensiver Projektarbeit, mit vielen spannenden Erkenntnissen, eine derartige Auszeichnung erhält“, so Häusler.
Wer sich gerne ehrenamtlich engagieren möchte findet hier nähere Informationen: https://www.drk-berlin.de/ehrenamt.html