Jugendrotkreuz unterstützt Brennpunktschule

Jede fünfte Berliner Brennpunktschule liegt laut Joschka Langenbrinck, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, in Neukölln. Brennpunktschulen sind Schulen, die überwiegend Kinder besuchen, deren Eltern sich Lernmittel nicht leisten können und deswegen zuzahlungsbefreit sind. Eine dieser Schulen ist die Alfred-Nobel Oberschule in Neukölln, mit der das Jugendrotkreuz (JRK) seit nunmehr fünf Jahren kooperiert. „Gerade in sozial schwierigen Kiezen profitieren Kinder von sozialem Kompetenztraining und sinnstiftenden Aufgaben, bei denen sie gemeinsam Verantwortung übernehmen“, berichtet die JRK-Landesreferentin Charlotte Bamberger. Mit den Arbeitsgruppen JuLeiCa (JugendLeiterInnenCard) und Schulsanitätsdienst möchten Charlotte Bamberger und ihr Team die Kinder bei der Entwicklung einer starken Persönlichkeit unterstützen: „Sie sollen die Möglichkeit haben, sozial verantwortlich zu denken, zu entscheiden und zu handeln.“ In der Alfred-Nobel-Oberschule begann alles 2010 mit einer Streitschlichter-Arbeitsgruppe. Inzwischen bietet das Jugendrotkreuz wöchentlich soziales Kompetenztraining für die siebten Klassen an. Ein speziell ausgebildetes Mediatoren-Team bespricht mit den Kids Probleme innerhalb der Klasse und stärkt deren Kooperations- und Teamfähigkeit. Die Acht- und Neuntklässler können in einer Schulsanitätsdienst-Arbeitsgruppe lernen, wie sie in brenzligen Situationen schnell die richtigen Entscheidungen treffen und dabei anderen wirklich helfen. Erste-Hilfe-Ausbilder zeigen den künftigen Schulsanitätern, wie sie Wunden von Mitschülern versorgen, ein Bein schienen oder einen Arm in ein Dreieckstuch legen können. Ab der neunten Klasse können die Schüler sich sogar als Jugendleiter ausbilden lassen. Dabei lernen sie Konflikte zu lösen, mit ihrer Leitungsrolle verantwortungsvoll umzugehen, welche Leitungsstile es gibt und was sie bei der Aufsichtspflicht beachten müssen. Im kommenden Schuljahr können die frisch gebackenen Jugendleiter das Schulleben aktiv mitgestalten. Neben der Alfred-Nobel-Oberschule hat das Jugendrotkreuz auch an anderen Schulen in Berlin Projekttage durchgeführt. Gerne können weitere Schulen mitmachen. „Ob Erste Hilfe, Humanitäre Werte oder soziales Engagement, wir haben viele Ideen. Art und Umfang sind individuell und entscheiden wir gemeinsam mit der Schule“, sagt Charlotte Bamberger. Weitere Informationen und Ihre Ansprechpartnerin finden Sie hier. Text: Anja Höfer
Foto: DRK