Am 05.03.2016 war schon früh am Morgen viel los im DRK Kreisverband Spandau e.V. Gemeinsam mit den Juniorwasserrettern packten die Jugendrotkreuzler ihre Notfallrucksäcke und die Einsatzkiste, um sich für eine Übung der besonderen Art bereit zu machen. Hierfür hatte sich Übungsleiter Daniel-Mathias Wallstaff nicht das gewohnte Terrain und die üblichen Aufgaben ausgesucht, sondern etwas ganz Neues gewagt.
Per Funk erreichte die Jugendlichen im DRK Kreisverband Spandau e.V. die Anweisung, sich unverzüglich in die Marburger Straße zu begeben. Die dort befindliche DRK Notunterkunft bot optimalen Raum für eine umfangreiche und nervenaufreibende Übung. Auf 600 Quadratmetern Geländefläche hatte der Übungsleiter bereits drei Mimen – mit verschiedenen Verletzungen geschminkt – in ihre Rollen eingewiesen und positioniert.
Angekommen in der Marburger Straße, erhielten die Jugendlichen Informationen darüber, welches Szenario sich ereignet hatte: Im Küchenbereich der Notunterkunft hatte es eine Explosion gegeben, bei der zwölf Personen verletzt wurden. Aus Angst flüchteten einige in die dunklen Kellerräume der Notunterkunft, um sich in Sicherheit zu bringen. Hierbei hatten sie sich erneut verletzt. Für die Jugendlichen galt es nun, sich auf dem unbekannten und verwinkelten Gelände zurechtzufinden, sich sinnvoll aufzuteilen und die Verletzten nach bestem Wissen zu versorgen.
Gesagt, getan: Schnell, aber präzise erkundete der Gruppenführer zusammen mit den beiden Truppführern die Lage. Mit derselben Sicherheit teilten sich die beiden Trupps die Arbeit auf. Während Trupp 1 sich unter Eigenschutz auf die Suche nach den Verletzten im Kellerbereich begab, baute Trupp 2 die Sichtungsstelle auf und versorgte die Verletzten bis sie transportfertig waren. Beiden Trupps gelang es, die Verletzten zu orten und zur Zufriedenheit des Übungsleiters zu versorgen.
Sowohl dem Übungsleiter als auch den Jugendlichen liegt viel daran, die Abläufe geschmeidiger zu gestalten und alle vermeidbaren Fehler zu unterbinden. Zu diesem Zwecke wurden die Helfer zum ersten Mal zusätzlich mit einer Gopro-Body-Videokamera ausgestattet. Im Anschluss an die Übung konnten das Videomaterial ausgewertet und die Fertigkeiten weiter optimiert werden.
Die Bewohner der Notunterkunft staunten über die Souveränität und technischen Kenntnisse der Jugendlichen. Besonders die Tatsache, dass junge Menschen ihre Freizeit investieren, um im Notfall anderen Menschen das Leben zu retten, berührte sie.
Vor allem die kleinen Bewohner staunten darüber, was die Jugendlichen auf die Beine stellten. Natürlich ließen die Jugendrotkreuzler die Kinder gern mal in den Krankenwagen klettern und zeigten ihnen in ihrer Pause wie sie sich gegenseitig einen Verband anlegen können.
Um 18.30 Uhr waren alle zurück im DRK Kreisverband Spandau e.V. und die Übung wurde beendet und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Das Fazit der Gruppe: >>So eine Übung hat mal richtig gut getan!
Text: Daniel-Mathias Wallstaff
Fotos: Jugendrotkreuz DRK Kreisverband Spandau e.V.