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Vernetzt helfen in der Krise – Berliner Projekt für vulnerable Gruppen auf DRK-Innovationstagung präsentiert

DRK-Fachtagung Innovationstransfer am 28. und 29. Juni 2025 in Leipzig

Unter dem Motto „Starke Strukturen für starke Hilfe – das Komplexe Hilfeleistungssystem“ fand am 28. und 29. Juni 2025 in Leipzig die diesjährige DRK-Fachtagung zum Innovationstransfer statt. Der Berliner DRK-Landesverband stellte dort ein Projekt vor, das durch die Stärkung ehrenamtlicher Strukturen zur Resilienzsteigerung bei Großschadensereignissen beitragen soll.

Als freiwillige Hilfsgesellschaft der deutschen Behörden im humanitären Bereich, Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und Hilfsorganisation hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Aufgabe und das Recht, sich mit allen verfügbaren Kapazitäten der Bewältigung von Schadensereignissen zu widmen. Dazu gehört auch die Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisen und Katastrophen. 

Der Berliner DRK-Landesverband präsentierte auf der Tagung ein gemeinsames Projekt seiner Bereiche Nationale Hilfsgesellschaft sowie Wohlfahrt und Soziales. Im Zentrum steht die Unterstützung sogenannter vulnerabler Personengruppen – also Menschen, die in Krisen- und Katastrophensituationen besonders gefährdet sind.

Forschungsergebnisse des DRK zeigen: Die Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen steigt kontinuierlich – und damit auch die Anforderungen an das ehrenamtliche Engagement im Krisenfall. Dieses Wissen wird im Rahmen des Projekts in konkrete Maßnahmen übersetzt.

Ehrenamt vernetzen – Kompetenzen bündeln

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die gezielte Schulung der Ehrenamtlichen im Umgang mit Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf. Besonderes Augenmerk liegt auf der besseren Vernetzung und dem Austausch zwischen dem Fachdienst Betreuung der Bereitschaften, die in akuten Lagen zum Einsatz kommen, und den Ehrenamtlichen der Wohlfahrts- und Sozialarbeit, die in ihrem Alltag regelmäßig mit diesen Zielgruppen arbeiten und daher über spezielles Erfahrungswissen verfügen. Jedoch sind auch alle anderen Ehrenamtlichen des Berliner Roten Kreuzes eingeladen, sich im Rahmen des Projektes weiterzubilden. 

Wissen verbreiten und Resilienz stärken

Die zweite Säule des Projekts fokussiert sich auf die Entwicklung von Formaten zur Vermittlung von Wissen zur individuellen Katastrophenvorsorge. Denn ein entscheidender Faktor in Krisensituationen ist der soziale Zusammenhalt – gerade dann, wenn staatliche Hilfen und Selbsthilfe an ihre Grenzen stoßen. Eine tragende Rolle kommt dabei der Nachbarschaftshilfe zu: In Notlagen wie Evakuierungen kann die gegenseitige Unterstützung lebenswichtig sein. Besonders für ältere oder kranke Menschen ohne familiäres Netzwerk wird die Hilfe aus der Nachbarschaft schnell zur unverzichtbaren Ressource.

Im Rahmen des Projekts wurden zwei mehrsprachige Informationsflyer entwickelt. Sie enthalten praktische Hinweise, wie Nachbarinnen und Nachbarn sowie Angehörige Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf im Alltag und in Notsituationen unterstützen können. Die Flyer stehen hier zum Download bereit.

Das Projekt wird gefördert durch die GlücksSpirale.

Kontakt

Projektleiterin
Juliane Michler
MichlerJ[at]drk-berlin.de