Unser Revier ist die Hauptstadt, d.h. wir sind im gesamten Stadtgebiet Berlins als Rettungs- und Bergungstaucher der DRK-Wasserwacht tätig und wurden deshalb auch am 20.9.2012 zu den Dreharbeiten der neuen Fernsehserie "Hauptstadtrevier" angefordert. Die Dreharbeiten fanden zwischen Dovebrücke und Röntgenbrücke am Ufer der Spree in Charlottenburg statt.
Bei den Dreharbeiten ging es um mehrere Szenen für die neue Serie "Heiter bis tödlich - Hauptstadtrevier".
Folgende Szenen sollten wir absichern und unterstützen: - Die Elitepolizistin Julia Klug (Frederike Kempter*) und ihr Bruder Patrick (Oliver Bender) gehen mit einem Kinderwagen an der Spree spazieren.
- Dabei entdecken sie Verunreinigungen in der Spree.
- Julia Klug nimmt von den Verunreinigungen eine Probe.
- Danach fällt ein Teddybär des Kindes ins Wasser, der dann von Schauspieler Oliver Bender mit einem gekonnten Kopfsprung wieder aus dem Wasser geholt wird.
Was war sonst noch unsere Aufgabe?
Vorrangig hatten wir die Aufgabe mit einem Tauchtrupp am Drehort eine Begutachtung (Gefährdungsanalyse) des Uferbereichs und des Unterwasserbereichs in der Spree zu machen. Damit sollte für die Aufnahmeleitung vor Drehbeginn sicher gestellt werden, dass keine Gegenstände im Wasser und auch unter Wasser waren, die die Schauspieler und auch alle an den Dreharbeiten Beteiligten im nahen Uferbereich sowie im Wasserbereich gefährden konnten.
Ein Wasserwacht-Tauchtrupp besteht aus:- dem Taucheinsatzführer (TaEF)
- dem Rettungs- und Bergungstaucher
- dem Sicherungstaucher und
- dem Signalmann
Theo Elgeti, unser eingeteilter Rettungs- und Bergungstaucher, erkundete den zugewiesenen Bereich und wurde natürlich gleich fündig.
Vandalismus ist leider auch an den Ufern der Spree in Berlin vorhanden und überall an den innerstädtischen Wasserstraßen zu finden!
Es wurden ein Absperrschild, ein Halte- und Parkverbotsschild, ein Bootshaken und mehrere größere Äste geborgen. Nach etwa 25 Minuten konnten wir den betreffenden Ufer- und Unterwasserbereich als "ungefährlich" und "sicher" der Aufnahmeleitung melden.
Als nächste Aufgabe hatten wir dafür zu sorgen, dass einige tote Fische**, die dazu für diese Szene extra ins Wasser geworfen wurden, nicht durch die Strömung abtrieben und für die Sequenz der "Wasser-Probenentnahme" in dem "sichtbaren Bereich" der aufnehmenden Kamera zu sehen waren.
Natürlich gehörte zu all den Unterstützungen vorrangig die Absicherung aller im Uferbereich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Filmteams.
Die Absicherung des ins Wasser geworfenen Teddybärs und der dazu gehörende gekonnte Kopfsprung des Schauspielers Oliver Bender in die Spree mit der anschließenden "Rettung" des Teddys war dann der Abschluss der Dreharbeiten für uns. Das Filmteam zog weiter und dreht an anderen Orten noch einige andere Szenen, die aber nicht am oder im Wasser spielten.
Was letztendlich vom Taucheinsatzführer (TaEF) nicht vergessen werden darf, ist die Information und Bitte an das Grünflächenamt die geborgenen Gegenstände fachgerecht zu entsorgen.
Hier gibt es mehr Bilder vom Einsatz:
Zur Bildergalerie Dreharbeiten Hauptstadtrevier
Klaus-Dieter GallLandesbeauftragter Tauchen und Hubschraubergestützte Wasserrettung (HgWR)
* Friederike Kempter war u.a. auch im "Tatort" aus Münster zu sehen.
** Für die Szene mit den toten Fischen war natürlich eine Sondergenehmigung der zuständigen Behörden erteilt worden. Nach der abgedrehten Szwnw wurden alle Fische wieder von uns geborgen.