Einmaleins der Ersten-Hilfe
Wofür steht Held? Ganz klar! Für: Hilfe rufen. Ermutigen und trösten. Lebenswichtige Funktionen überprüfen. Decke unterlegen. – Souverän beantworten 60 Berliner Schülerinnen und Schüler die kniffligen Fragen rund um Erste Hilfe, Rotkreuz-Grundsätze und Rotkreuz-Gründer Henry Dunant.
Anlässlich des heutigen Weltrotkreuztages, 8. Mai 2015, findet der Wettbewerb der Berliner Schulsanitäter auf dem Gelände des DRK Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz e.V. statt.
An zehn Stationen quizzen, diskutieren, helfen, sprinten und verbinden die eifrigen Schulsanitäter. Die Szenarien sind realistisch: In Frankreich kentert bei einem Schulausflug ein Ruderboot mit Kindern an Bord. Die Rettungsmannschaft muss die Verletzten beruhigen, Wunden versorgen, einen Notruf absetzen.
Szenenwechsel: Auf einem Sommerfest in Berlin stürzt ein Grill auf ein Mädchen. Es erleidet schwere Brandwunden. Ein anderes Mädchen bekommt Glutpartikel ins Auge und ein weiteres liegt bewusstlos am Boden. Die Schulsanitäter müssen entscheiden, was sie zuerst tun und sich einigen, wer was übernimmt.
Mit Blick auf die Erdbebenkatastrophe in Nepal sollen die Kids Hilfsgüter (symbolisiert durch Bierdeckel) ins Katastrophengebiet (symbolisiert durch einen Eimer) befördern. Oder ein afrikanisches Dürregebiet (Messbecher) mit Wasser aus einem Brunnen (Eimer) versorgen.
Bewertet werden die Leistungen von ehrenamtlichen Schiedsrichtern. Viele haben eine Gruppenleiterausbildung des Berliner Jugendrotkreuzes. Die Ausbildung sei für diese verantwortungsvolle Aufgabe von Vorteil, erklärt die organisatorische Leiterin des Wettbewerbs Elisabeth Kaspar. Die Schiedsrichter müssen anhand objektiver Kriterien schnell und fair entscheiden und in komplexen Situationen den Überblick behalten. Neben Schnelligkeit und Geschicklichkeit bewerten sie Wissen und Sozialverhalten.
Gewonnen hat die Mannschaft des Leibnitz-Gymnasiums aus Potsdam. Doch den Kids geht es nicht um den Sieg. Im Notfall helfen können und heute was dazu lernen, steht für sie im Vordergrund. Und dafür geben sie alles.
Neben den eifrigen Schulsanitätern machen 30 Freiwillige den Wettbewerb erst möglich. Etwa als „Opfer“, Schiedsrichter oder organisatorische Unterstützer. Ihrer unermüdlichen Einsatzbereitschaft möchte das Internationale Rote Kreuz (IFRC = International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies) am heutigen Weltrotkreuztag ein Denkmal setzen und ruft weltweit alle Ehrenamtlichen auf, ein Foto oder Video von sich bei der Arbeit in der IFRC-Facebook-Gruppe hochzuladen und damit Teil einer riesigen Gesamtcollage zu werden.
Das Berliner Jugendrotkreuz hat den Schulsanitätsdienst-Wettbewerb erstmalig 1999 ausgerichtet. Seitdem findet er jährlich Anfang Mai statt. Ziel ist, sich mit Schulsanitätern anderer Schulen zu messen und auszutauschen. „Im Wettkampf wird den Schülern bewusst, wo ihre Stärken liegen“, erzählt Elisabeth Kaspar. Die Schüler sehen, wo sie stehen, nehmen neues Wissen, Anregungen und Kontakte mit nach Hause. Außerdem stärke der Wettbewerb das Wir-Gefühl. Derzeit betreut das Berliner Jugendrotkreuz 37 Schulsanitätsdienst-Gruppen mit insgesamt rund 400 Schulsanitätern.
Die folgenden Schulen haben teilgenommen:
Alexander-Puschkin-Oberschule mit drei Mannschaften
Carlo-Schmid-Oberschule
Grundschule im Gutspark
Leibniz-Gymnasium aus Potsdam
Fotos und Text Anja Höfer