Zirkeltraining und kleine Einsatzszenarien beim Ausbildungswochenende der Bereitschaft

Luftaufnahme von den Rettungswagen
Fotos: Oliver Klems
Am Wochenende vom 13.04. bis zum 15.04.2012 führte die Bereitschaft des DRK Kreisverbandes Reinickendorf-Wittenau e.V. ein Ausbildungswochenende auf dem Polizei Übungsgelände in Ruhleben durch. Der laufende Sanitätseinsatz auf dem zentralen Festplatz beim Frühlingsfest wurde durch die ehrenamtlichen Helfer des Kreisverbandes Wedding / Prenzlauer Berg sichergestellt. Begonnen wurde die Ausbildung mit dem Erfahrungen sammeln beim Abstellen von Einsatzfahrzeugen am Meldekopf. Die ersten Aufgaben im Zirkeltraining bekamen die Fahrzeuge, die schlecht aufgestellt und eingeparkt waren. So konnten die Kraftfahrer gleich erfahren, wieso es Sinn macht Wege frei zu halten und Abstände zu wahren. Verteilt auf die einzelnen Stationen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden mussten die Helfer dann richtig zupacken. Es wurde der Umgang mit Trage und Tragestuhl in engen Treppenhäusern und Wohnungen geübt. Schonend sollten die Patienten in das bereit stehende Rettungsfahrzeug transportiert werden. An einer weiteren "Unfallstelle" kam das KED (Rettungskorsett) und das Spineboard zur Rettung eines LKW Fahrers aus dem Führerhaus zum Einsatz. Das Rettungskorsett ist eine zeitsparende und lebensrettende Methode zur Ruhigstellung und Bergung von Verletzten bei Autounfällen oder aus engen, schwer zugänglichen Lagen, u. a. wenn das Vorliegen einer Wirbelsäulenverletzung anzunehmen ist. Dann wird der Patient auf dem Spineboard gelagert. Anschließend muss er mit einem Kopffixierset und einem mehrteiligen Gurtsatz beziehungsweise mit einem Patientenfixiersystem (auch "Spinne" genannt) fixiert werden und ist zum Transport bereit. Spineboards bieten sich auf Grund der zahlreichen Griffmöglichkeiten zur Rettung von Personen aus unwegsamem Gelände an. Vor einer ganz anderen Aufgabe standen die Helfer am nächsten Punkt. Eine schwer zugängliche und verletzte Person musste über Kellerzugänge gerettet werden. Als erstes wurde die Schleifkorbtrage und ihre Einsatzmöglichkeiten erklärt. Die Sicherung der Helfer war bei diesem Einsatz ein wichtiges Kriterium. Der Brustbund, Bestandteil der alten Sanitätsausbildung, wurde wieder erlernt. Schließlich ging ein gesicherter Trupp vor und rettete die verletzte Person, hier ein Dummie, mit Hilfe von Schaufeltrage und Schleifkorbtrage. Die Dunkelheit und Engen waren eine große Erfahrung für die Einsatzkräfte. Das Zirkeltraining schloss mit einer eigenen Aufgabe: Verbände in allen Formen an den Körper anlegen. Nach der Kaffeepause konnten die nicht so erfahrenen Gruppen- und Truppführer Lageerkundungen durchführen und diese über Funk weitergeben. Sie mussten die Einsatzsituation vor Ort erfassen, verletzte Personen grob finden, einteilen und zählen. Die größte Schwierigkeit besteht hierbei, keinen Betroffenen zu übersehen und sich nicht mit Maßnahmen am Verletzten zu binden. Der Tag endete mit einer großen Übung unter Führung der mit Technik und Sicherheit (TuS) erfahrenen Helfer. Es wurden eine Schadenstelle, der Meldekopf und der Behandlungsplatz mit den zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln ausgeleuchtet. Der Sonntag stand voll unter dem Motto Fallbeispiele: Die NEF-/RTW- und KTW-Besatzungen bekamen Schadensszenarien mit einer unterschiedlichen Anzahl an Verletzten und mussten diese versorgen. Hier wurden dann alle Übungskomponenten des Vortages kombiniert. Finales Fallbeispiel war ein Unfall mit drei Kindern in den dunklen Kellerräumen einer Fabrik. Hier konnte ein frisch gebackener Unterführer am eigenen Leib erfahren, wie es ist auf Informationen Dritter angewiesen zu sein. Er musste ein Vorkommando entsenden und aufgrund der Lagemeldung weitere Rettungsdienstkräfte und Spezialkräfte für die Beleuchtung nachfordern. Die Gruppe Technik und Sicherheit sollte in schnellstmöglicher Zeit die Einsatzstelle im Keller ausleuchten und geriet so unter Stress. Die eingetroffenen Rettungs- und Krankenwagen mussten bei Taschenlampenlicht erste Maßnahmen durchführen. Text: Ingo Fiedler Hier gibts mehr Bilder:
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