Seit der Inbetriebnahme am 15. Februar 2018 wurde das ECMObil durchschnittlich einmal pro Woche angefordert. Die Corona-Pandemie machte den Bedarf an mobiler Intensivmedizin besonders sichtbar: Die Einsätze nahmen sprunghaft zu.
An Bord des Fahrzeugs befindet sich ein intensivmedizinisches Team, das gemeinsam mit dem mobilen ECMO-Gerät zu Notfallpatienten in Krankenhäusern ausrückt, die sich in einem derart kritischen Zustand befinden, dass die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort ausgereizt sind. Das Ziel: Die sofortige Stabilisierung durch Anlage eines künstlichen Kreislaufs mit externer Sauerstoffversorgung, bevor eine Verlegung in ein spezialisiertes Zentrum erfolgt. Denn nur wenige Kliniken verfügen über die technischen Voraussetzungen für diese spezielle Therapie, die als „Extracorporeal Membrane Oxygenation“ (ECMO) bezeichnet wird. Das ECMObil schließt diese Versorgungslücke, indem es den Transport der Betroffenen ohne Unterbrechung der lebenserhaltenden Maßnahmen ermöglicht.
Berlins „mobile Lunge“ rettet Leben – wie das von Beatrice W.
Beatrice W. war gesund, sportlich und stand mitten im Leben – bis sie plötzlich schwer erkrankte. Eine Grippe (Influenza A) führte zu einer schweren Lungenentzündung, schließlich zu einer Sepsis mit Multiorganversagen. In der aufnehmenden Klinik waren die Behandlungsmöglichkeiten erschöpft – das ECMObil wurde alarmiert. Das Team der Charité Berlin eilte mit der mobilen Herz-Lungen-Maschine an ihre Seite, stabilisierte Beatrice W. und ermöglichte so ihren Transport ins Virchow-Klinikum mit dem Intensivtransporthubschrauber „Christoph Berlin“ – ein lebensrettender Einsatz. Nach fünf Wochen Koma und monatelanger Reha kämpfte sie sich zurück ins Leben.
Sie sagt: „Das ECMObil hat meine Verlegung ins Virchow-Klinikum ermöglicht – dorthin, wo es für mich überhaupt noch eine Überlebenschance gab. Heute habe ich mein Leben zurück, mein Kind, meine Familie, meinen Sport, meinen Beruf. Nicht alles ist wie früher, aber vieles ist wieder möglich und genau das zählt. Ich bin unendlich dankbar: dem ECMO-Team, den Ärztinnen und Ärzten, der Pflege – allen, die um mein Leben gekämpft haben.“
Das ECMObil ist ein Kooperationsprojekt, bei dem die Charité Berlin die Geräte und das Team von Spezialisten bereitstellt, während das Berliner Rote Kreuz das Fahrzeug beisteuert. Stationiert ist das Spezialfahrzeug an Standorten der Charité Berlin.
