Im vergangenen Jahr hat das Ausbilderteam des Berliner Jugendrotkreuzes 6.394 Grundschüler an 122 Schulen in ganz Berlin in Erster Hilfe fit gemacht. Die Dritt- bis Sechst-Klässler/-innen können nun Hilfe per Notruf holen, Verletzte trösten und Verbände anlegen.

„Uns ist wichtig, dass Kinder sich in Notsituationen gegenseitig helfen können“, erklärt die Leiterin des Berliner Jugendrotkreuzes, Nina Karbe, das Ziel der Erste-Hilfe-Kurse. Die Kinder verbringen viel Zeit miteinander und kommen schnell in gefährliche Situationen. „Bei einem Unfall sind bereits die Jüngsten in der Lage, professionelle Hilfe herbeizuholen und Ersthilfe zu leisten, wenn ihnen jemand kindgerecht zeigt, wie“, sagt Nina Karbe. In den Kursen werden Hemmschwellen und Ängste abgebaut, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsgefühl gestärkt, Kenntnisse zur Gefahrenmeidung, der Vorsorge und der unmittelbaren Ersten Hilfe im Notfall vermittelt.

In Erweiterung der Erste-Hilfe-Kurse bietet das Jugendrotkreuz Kurse zur „Medizinischen Erstversorgung mit Selbstschutzinhalten“ an. Neben dem Erlernen der Ersten Hilfe, legen die Schüler eine Hausapotheke an, erfahren, was sie für den Notfall wie Stromausfall im Haus haben und welche wichtigen Dokumente immer parat liegen sollten. Im Jahr 2014 haben rund 1.400 Schüler im Alter von 10 bis 16 Jahren einen solchen Kurs besucht.

„Der Erste-Hilfe-Kurs kann zum Fundament werden für den Aufbau eines Schulsanitätsdienstes, der bei Veranstaltungen, Ausflügen, Sportfesten und im Schulalltag zum Einsatz kommt“, erläutert Nina Karbe. In Arbeitsgruppen erarbeiten die Schüler Erste-Hilfe-Themen, beseitigen Gefahrenquellen und warten Erste-Hilfe-Materialien. Derzeit betreut das Berliner Jugendrotkreuz 37 Schulsanitätsdienst-Gruppen mit insgesamt rund 400 Schulsanitätern.

Seit nunmehr sechszehn Jahren gibt das Jugendrotkreuz Kurse in Schulen. „Die Nachfrage ist groß. Eltern, Lehrer und Schüler sind begeistert“, freut sich Nina Karbe. Auch in diesem Jahr laufen die Kurse wieder. Mitmachen können Berliner Grund- und Oberschulen.

Informieren und anmelden können sie sich hier.

Text: Anja Höfer