ABC-Erkunder üben biologische Probennahme
Der ABC-Dienst im DRK stellt im Rahmen des Katastrophenschutzes im Land Berlin Einheiten zur Dekontamination von Personen und Verletzter. Diese sind Teileinheiten der Medizinischen Task Force und werden bei Großschadensereignissen mit Gefahrstoffausbreitung eingesetzt um Patienten, Betroffene und Einsatzkräfte zu reinigen. Weiterhin werden zwei ABC-Erkundungskraftwagen bereitgehalten, die helfen die Schadstoffe und deren Ausbreitung zu bestimmen und es so der Einsatzleitung ermöglichen die aktuelle Gefahr besser einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zur Dekontamination zu treffen.
Bei Unfällen oder im Rahmen von Anschlägen kann es vorkommen, dass biologische Gefahrstoffe wie z.B. verschiedene Viren, Bakterien oder Sporen freigesetzt oder mutwillig ausgebracht werden.
Die Möglichkeiten diese an der Einsatzstelle zu untersuchen oder sogar zu identifizieren sind sehr begrenzt. Aus diesem Grund werden in der Regel vor Ort Proben genommen, die dann in einem Fachlabor untersucht werden können. Die Schwierigkeit besteht nun darin, dass die Einsatzkräfte sich vor den Gefahrstoffen schützen müssen. Durch diesen Schutz ist die Bewegungsfreiheit und die Wahrnehmung der Helfer allerdings eingeschränkt. Gleichzeitig müssen die Proben aber nach genormten Verfahren genommen werden und dürfen nicht durch Fremdstoffe verunreinigt sein, die die spätere Analyse erschweren. Um hier eine hohe Qualität zu sichern, ist regelmäßiges Üben der Probennahme unter realitätsnahen Bedingungen notwendig, damit im Ernstfall auch alles klappt und eine zügige Bestimmung des Gefahrstoffes möglich wird. Denn, je schneller die Gefahr identifiziert ist, umso schneller kann den Betroffenen geholfen werden.
Die Besatzung des ABC-Erkundungskraftwagens der Bereitschaft Prenzlauer Berg im Kreisverband Wedding / Prenzlauer Berg e.V. hat am letzten Wochenende eine solche Übung durchgeführt.
In der Atemschutzübungsanlage der Polizei übten die Helfer mit Unterstützung des THW das Anlegen und tragen der Schutzkleidung und der Atemschutzgeräte unter körperlicher Belastung. Den Hauptteil der Übung bildete dann die Entnahme von biologischen Proben. Dabei kamen sterile Probenträger zum Einsatz, die es bei sachgemäßer Anwendung ermöglichen Verunreinigungen, die nicht vom Probenentnahmeort stammen, auszuschließen. Am Ende mussten die Proben so verpackt und von außen desinfiziert werden, dass sie gefahrlos transportiert werden konnten. Dabei konnte die Sauberkeit der Arbeit durch die Anwendung spezieller Substanzen zur Kontaminationssimulation überprüft werden. Alle Übungsaufgaben konnten die Helfer erfolgreich meistern.
Wir danken an dieser Stelle nochmal dem THW für die Unterstützung und die Möglichkeit die Übungsanlage mit benutzen zu dürfen.
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