Endlich Ferien – gelernt wird trotzdem!
Das Ferienprogramm der Willkommensklassen im DRK-Bildungswerk Nord
Faulenzen und nichts tun, das steht nicht auf dem Programm der Schülerinnen und Schüler unserer Willkommensklasse. Natürlich gibt es gemeinsame Ausflüge: Mit dem Fahrrad geht es raus ins Grüne und mit der BVG ins Museum, z.B. ins Naturkundemuseum oder ins Klingende Museum oder ins Sea Life und in die Biosphäre Potsdam. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist unser Besuch im Waldhochseilgarten Jungfernheide. Aber gelernt und geübt wird trotzdem fleißig: Deutsch und Englisch sowie Lesen und schön Schreiben stehen neben den vielen Aktivitäten auch auf dem Ferien-Stundenplan.
Seit Mitte Mai 2016 begleiten unsere neuen Lehrerinnen Nadia Origer und Sabine Auer in unserer Willkommensklasse 30 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. Besonders beliebt sind bei ihnen die Fächer Deutsch, Landeskunde und Englisch. Unsere Schülerinnen und Schüler kommen aus vielen Ländern, z.B. aus Afghanistan, Syrien, Irak und Turkmenistan. Ihre Pläne für die Zukunft sind so vielfältig wie ihre Herkunftsländer: Afsanah (17) möchte Rechtsanwältin werden und Samah (18) Apothekerin. Als Traumberuf nennen Yazan (18) Chemiker und Aimal (17) Programmierer.
Aber ganz gleich, wovon sie träumen, ein Ziel ist allen gemeinsam: Sie wollen ein Teil unserer Gesellschaft werden. Dies steht bei den jungen Flüchtlingen ganz oben auf der Wunschliste. „Sie wollen sich integrieren und dabei Anerkennung erfahren. Das ist sehr wichtig. Denn nur so können sie ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten und sich gesund weiterentwickeln“, erklärte Prof. Hubertus Adam, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters des Martin-Gropius-Krankenhauses Eberswalde im Juni 2016 bei der Eröffnung der Jugendhilfeeinrichtung „Munita“ des Rotkreuz-Instituts Berufsbildungswerk (RKI BBW).
Text und Fotos: Regina Radke-Lottermann