Energy in the Park
Die Wasserwacht Spandau sicherte zusammen mit Einsatzkräften benachbarter Wasserwachtgliederungen am 12.7.2014 über 12 Stunden lang das Freiluftkonzert Energy in the Park im Strandbad Wannsee ab. Während ein Betreuungstrupp aus der Bereitschaft Spandau für das leibliche Wohl sorgte, hatten unsere Boots- und Stegtrupps im Rahmen des regulären Veranstaltungsablaufes und einer aufwachsenden ad hoc Lage alle Hände voll zu tun.
Mit Schätzungsweise 20.000 bis 30.000 zumeist jugendlichen Zuschauern fand direkt neben der Wasserwacht-Leitstelle wie in den Vorjahren das Gratis-Konzert Energy in the Park 2014 statt. Die Großveranstaltung sicherte die Wasserwacht mit einem Großaufgebot an Bootsführern, Rettungstauchern und Rettungsschwimmern ab und stellte während der 12 Stunden einen Bootsshuttleverkehr zwischen der Wasserwacht-Leitstelle und der Konzertbühne sicher, stellte zwei Sicherungsboote nahe der Bühne und nahm weitere Hintergrundfunktionen wahr.
Obgleich der Tag mit warmen Sonnenstrahlen begann, zog kurz vor Konzertbeginn eine kurze und intensive Unwetterfront über den Berliner Südwesten und ließ den Wannsee kurzzeitig toben. Im direkten Umfeld der Veranstaltung kam es darauf hin zu mehreren Einsätzen, als Segelboote bei böigem Wind kenterten und die Wasserwacht von einem gekenterten Segler zum nächsten fuhr. Weiterhin bekam einer Konzertzuschauerin auf einem Motorboot das Wetter überhaupt nicht. Bei Wind und Welle setzte trotz vor Anker liegendem Boot eine starke Seekrankheit ein, so dass sie von unserem Sicherungsboot zur Wasserrettungsstation Wannsee verbracht wurde und sanitätsdienstlich betreut werden konnte.
Ein weitaus dramatischerer Einsatz entwickelte sich in den frühen Abendstunden. Von der Bühne aus wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass im Wasser etwas abseits der eigentlichen Veranstaltung nur noch ein Ball treibe und der dazugehörige Wassersportler, der einige Zeit vorher beobachtet worden ist, verschwunden sei. Nach kurzen Absprachen war das weitere Prozedere klar und wurde über Funk durchgegeben: Alarm für alle Boote, Person im Wasser im Veranstaltungsbereich Energy in the Park! Innerhalb kürzester Zeit bildeten unsere Rettungsschwimmer Tauchketten, um den Suchbereich gründlich abzusuchen. Währenddessen rüsteten sich die Rettungstaucher aus und ein Notarztteam der Malteser traf mit einem unserer Boote vor Ort ein. Nach mehreren Tauchgängen der Rettungsschwimmer und Absprachen mit dem anderen Hilfsorganisationen sowie der Berliner Feuerwehr erfolgte der Einsatzabbruch. Es wird vermutet, dass es sich um einen Fehlalarm im guten Glauben gehandelt hat.
Insgesamt war die Absicherung von Energy in the Park 2014 daher ein recht fordernder Einsatz. Bootsmannschaften und Landmannschaften trotzten Wind und Wetter und bewährten sich bei der abendlichen Personensuche im Wasser. Auch wenn es sich um einen Fehlalarm handelte, zeigt sich eins deutlich: Ein routinierter Ablauf kann von einem Moment auf den anderen durchbrochen werden und Einsatzkräften hohe Leistung abverlangen.