Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote Kreuz hilft Familien bei der Suche. Im vergangenen Jahr 2021 hat allein der Suchdienst im Berliner Landesverband rund 300 Anfragen (entspricht Beratungsvorgängen) in der Internationalen Suche bearbeitet. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Syrien und Afghanistan. Im laufenden Jahr 2022 haben den Landesverband bislang rund 200 Anfragen erreicht.
Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, die Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen. Der DRK-Suchdienst steht etwa Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Bis Ende Juli 2022 hat der Suchdienst im Berliner Roten Kreuz 20 Suchanfragen in diesem Kontext erhalten. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.
Das DRK hat sich zudem zum Internationalen Tag der Vermissten der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa angeschlossen. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle.
Außerdem befasst sich der DRK-Suchdienst nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 gingen hierzu 83 Anfragen ein; überwiegend aus Deutschland, aber ebenso aus Polen und Rumänien. Auch im Bereich der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene. 2021 gab es im Berliner Roten Kreuz rund 80 Beratungen zu den rechtlichen Voraussetzungen.
Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert. Weitere Informationen zum DRK-Suchdienst und der Kampagne #NoTraceOfYou finden Sie hier.