Kindeswohl stärken
Am 25. November kamen 24 Ehren- und Hauptamtliche aus den unterschiedlichen Gemeinschaften, Gliederungen und Kreisverbänden im Landesverband des Berliner Roten Kreuzes zusammen, um sich zum dritten Mal mit einem wichtigen Thema zu befassen: Kinderschutz.
Kindern und Jugendlichen begegnen wir in zahlreichen Angeboten des DRK: in der Wasserwacht, in den Kitas, in den Bereitschaften, in Jugendclubs und Familienzentren. Und überall kann es Situationen geben, in denen Verdachtsmomente aufkommen können: diesem Kind scheint es nicht gut zu gehen. Liegt vielleicht eine Kindeswohlgefährdung vor? Oder es bestehen Unsicherheiten: Wie darf ich ein Kind berühren – z.B. bei einer Hilfestellung im Schwimmkurs? Ist es in Ordnung, wenn ich das weinende Kind in der Kita auf den Schoß nehme und tröste? Wo ist die nötige Grenzlinie zwischen Nähe und Distanz?
Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung sind Themen, die hohe Sensibilität, Empathie, Fachkenntnis und auch das Wissen um das richtige Vorgehen bei Verdachtsfällen erfordern.
Diskussionsschwerpunkte in der Veranstaltung waren daher – nach einer „best practice-Vorstellung des bereits langjährig bewährten Schutzkonzepts des Jugendrotkreuz – die Frage nach Meldewegen, hilfreichen Maßnahmen, Ansprechpartnern und Verantwortlichkeiten in den jeweiligen Gliederungen, Kreisverbänden und Gemeinschaften. Am Nachmittag befassten sich Ehren- und Hauptamtliche in getrennten Gruppen, den unterschiedlichen Fragestellungen und Bedarfen entsprechend, mit konkreten Fallbeispielen aus der Praxis.
Fachliche Unterstützung erfolgte wie auch beim vorhergehenden Fachtag durch zwei Referentinnen des Deutschen Kinderschutzbundes Landesverband Berlin. Für das leibliche Wohl sorgten Ehrenamtliche aus der Bereitschaft Steglitz. Nun stehen die nächsten Schritte an: Weitergabe der neu gewonnenen Erkenntnisse an Vorgesetzte und Kollegen und die Implementierung des Themas in den Kreisverbänden, Gemeinschaften und Gliederungen durch die Weiterarbeit an der Erstellung von passgenauen Schutzkonzepten.
Text: Bettina Schade, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe