Übungswochenende im April 2013
Alarm für BHP 3, PTZ 3 und BTP 2 Interessante Abkürzungen, die seit der Änderung des Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetztes im April 2009 im Berliner Roten Kreuz umherirren. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Was wird dort getan?
Wie habe ich mich zu verhalten? Was ist meine Aufgabe? – Diese Fragen und viele mehr wurden an dem Übungswochenende 13. und 14. April 2013 auf dem Truppenübungsgelände Lehnin durch die Landeskatastrophenschutzbeauftragte in gemeinsamer Arbeit mit der Abteilung Einsatzdienste aufgeklärt.
Der Hintergrund der Übung ist die Übernahme der neuen Gerätewagen Sanität (GW San) im Januar dieses Jahres. Denn am Samstag stand der GW San ganz im Vordergrund. Hier wurden mehr als 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Katastrophenschutzes im Berliner Roten Kreuzes in die Geräte und Funktionsweisen des Fahrzeuges eingewiesen.
Die Einweisung fand mit fünf Stationen in einem Zirkeltraining statt.
• Die erste Station beschäftigte sich mit dem auf dem Fahrzeug befindlichen Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) der Firma ZOLL. Jeweils zwei Stück sind auf dem Fahrzeug zu finden. Die Unterweisung der Kräfte übernahmen die stellv. Bereitschaftsleiterin Zehlendorf, Shalien Blatter und der stellv. Kreisvorsitzende Wedding / Prenzlauer Berg, Christoph Günther.
• An der zweiten Station wurden die Kräfte durch Klaus Luszeit aus dem KV Berlin-City in das Beatmungsgerät „Medumat Standard“ der Firma Weinmann eingewiesen.
• Die Station drei wurde dann schon praktischer. Hier lernten die Helferinnen und Helfer unter der Leitung des Kreisbereitschaftsleiters Schöneberg-Wilmersdorf, Micky Rothe, den Auf- und Abbau des luftgestützten Zeltes.
• An der vierten Station ließ die praktische Arbeit nicht auf sich warten und die Katastrophenschützer konnten sich gemeinsam mit dem Vertreter der Bereitschaften Müggelspee, Ronald Bögner, Gedanken über die richtige und angemessene Einrichtung der Zelte machen.
• An der letzten Station wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Funktionen, Knöpfe und wichtige Handhabungen am Fahrzeug durch Alexander Crasselt aus dem KV Berlin Schöneberg-Wilmersdorf präsentiert.
Das gesamte Zirkeltraining hat den kompletten Samstag in Anspruch genommen, so dass der Sonntag nach dem Frühstück gleich mit einer Übung des BHP 3 und des PTZ 3 begann. Unterstützt wurde die Übung durch die Bundeswehr mit einem Sichtungszelt am BHP und vom Berliner Jugendrotkreuz mit 20 Verletztendarstellern.
Hier nun die Auflösung der Abkürzungen:
BTP 2 – Betreuungsplatz Nummer 2
Der Betreuungsplatz 500 ist eine multifunktionale Einsatzeinheit im Betreuungsdienst des Berliner Katastrophenschutzes. Er verfügt über Fähigkeiten der Führung, der Betreuung und der Versorgung sowie über sanitätsdienstliche Rettungs- und Transportmittel.
Ein BTP 500 kann 500 Hilfsbedürftige selbständig versorgen.
Dem BTP 2 gehören die Kreisverbände Berlin-City und Berlin-Spandau an.
BHP 3 – Behandlungsplatz Nummer 3
Die Kapazität eines Behandlungsplatzes ist je nach Lage, Region und Organisation unterschiedlich. Übliche Größen sind für die Behandlung von 25 schwerverletzten Patienten (pro Zeiteinheit; meist pro Stunde) geeignet.
Dem BHP 3 gehören die Kreisverbände Wedding / Prenzlauer Berg und Reinickendorf-Wittenau an. In diesem Modul kommen auch insgesamt drei der neuen GW San zum Einsatz.
PTZ 3 – Patiententransportzug Nummer 3
Der „Patiententransport-Zug 10“ hat die grundsätzliche Aufgabe, die erforderlichen Transportkapazitäten für 10 Patienten unterschiedlicher Sichtungskategorien bereit zu stellen.
Dabei wird derzeitig von einer gleichen Verteilung der Sichtungskategorien I / II / III von 40% / 20% / 40% ausgegangen.
• Kategorie I (rot): Vitale Bedrohung; dringliche Sofortbehandlung;
• Kategorie II (gelb): Schwer verletzt oder schwer erkrankt; zunächst nicht vital gefährdet, aufgeschobene Behandlung;
• Kategorie III (grün): Leicht verletzt oder leicht erkrankt; Sammelüberwachung (spätere Behandlung)
Im Land Berlin gibt es neben den jeweils sieben Behandlungsplätzen, Betreuungsplätzen und Patiententransportzügen noch die ABC-Komponente, die bei atomaren, biologischen und chemischen Gefahrenlagen zum Einsatz kommt.
Das Berliner Rote Kreuz übernimmt davon jeweils drei der sieben Komponenten und zwei der drei ABC-Einheiten. Hier gehts zu den Kreisverbänden
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