DRK-Wärmebus startet in die 10. Saison
Der DRK-Wärmebus ist auch in dieser Kältehilfe-Saison vom 1.11. bis zum 31.3. jede Nacht in Berlin unterwegs, um Menschen ohne Wohnung und Unterkunft zu helfen. Auf der Pressekonferenz der Berliner Kältehilfe konnten die Journalisten heute einen Blick in den DRK-Wärmebus werfen.
DRK-Wärmebus
Auch in der Kältehilfe-Saison 2018/2019 fahren wieder 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie vier Honorarkräfte mit sozialpädagogischen Kenntnissen mit dem DRK-Wärmebus die bekannten „Schlafstellen“ täglich von 18 bis 24 Uhr an. Außerdem werden sie Hinweisen der Bevölkerung nachgehen und aktiv in Parks und Gebäuden nach Obdachlosen suchen, um ihnen ihre Hilfe anzubieten.
Unter der Nummer 0170 910 00 42 kann jeder den Wärmebus rufen.
In der Kältehilfe-Saison 2017/2018 war der Wärmebus in 151 Nächten unterwegs. Die Helferinnen und Helfer hatten in diesem Zeitraum Kontakt zu 1.986 Menschen ohne Unterkunft und Wohnung – diese Zahl entspricht etwa der Vorsaison. 493 Personen, davon 139 Frauen, wurden in Notunterkünfte gefahren. In der Saison davor haben lediglich 84 Frauen dieses Angebot in Anspruch genommen – das bedeutet einen Anstieg um über 60% von einer Saison zur nächsten. Außerdem wurden Schlafsäcke, Winterkleidung, Stiefel usw. ausgegeben. Diese standen durch Spenden und Zukauf ausreichend zur Verfügung.
Kältehilfe-Pressekonferenz
Seit 29 Jahren bietet die Berliner Kältehilfe obdachlosen Menschen Schutz vor dem Erfrieren. Als ökumenische Hilfsaktion von Diakonie, Caritas und Kirchengemeinden entwickelte sie sich im Laufe der Zeit zu einer Berliner Institution. Der DRK-Wärmebus ist jetzt im 10. Jahr dabei.
"Die Kältehilfe darf kein Ausfallbürge für eine verfehlte Wohnungspolitik sein. Es nutzt nichts, grundlegende Probleme in die Kältehilfe zu verschieben. Die Probleme der Wohnungslosigkeit müssen bei der Wurzel gepackt werden. Fehlender und bezahlbarer Wohnraum ist dabei das Hauptproblem. Die Mietpreisentwicklung führt immer mehr zu einer Spaltung der Gesellschaft", sagte Caritasdirektorin Prof. Dr. Ulrike Kostka auf der Pressekonferenz in der Wohnungslosentagesstätte "Warmer Otto" in Moabit.
"Diese Tagesstätten für Wohnungslose sind wichtig! Sie helfen, einen Weg aus der Obdachlosigkeit zu finden. Die Tagesstätten stellen Versorgungsleistungen wie Duschen, Wäsche waschen, Essen. Ganz wichtig sind die Postfächer, die als Adresse einen Obdachlosen für Behörden erreichbar machen. Aber die Tagesstätten sind einerseits total überlastet und andererseits nicht auskömmlich finanziert! Dass hier nicht die Senatsverwaltung zuständig ist, sondern die Bezirke, macht es kompliziert", erklärte Barbara Eschen, die Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.