DRK-Wärmebus umringt von 40 Schülern
Als Hans-Joachim Fuchs, Mitinitiator des DRK-Wärmebusses und bis 2014 Referent für Wohlfahrtspflege beim Deutschen Roten Kreuz, am 18.02.2015 mit dem Wärmebus vor dem Schulhof der Lietzensee-Grundschule eintrifft, öffnet ein zehnjähriger Schüler emsig das Tor. Eine Minute später umringen Hans-Joachim Fuchs rund vierzig Schüler der Klassen 5 a und b. Sie begrüßen ihn im Chor und löchern ihn mit Fragen zu seiner Arbeit mit Obdachlosen.
Die Fragen haben sie in den Unterrichtsfächern Lebenskunde und evangelische Religion mit ihren Lehrerinnen Gerlinde Grundke und Astrid Vollmar vorbereitet. Wie lange Menschen auf der Straße leben, möchte ein Mädchen wissen. Hans-Joachim Fuchs erklärt, das können schon mal zehn Jahre und länger sein. Einen Jungen interessiert, ob er schon einmal angegriffen wurde. „Verbal ja, physisch nein.“, so Fuchs. „Mussten sie schon einmal jemanden wegschicken?“ Das komme vor, wenn jemand wütend ist, schreit, herumtobt. Aus Selbstschutz nimmt das Wärmebus-Team keine aggressiven Menschen mit.
Die Kinder möchten jedes Detail wissen. Ob im Bus auch Kotztüten lägen? Fuchs verneint, findet die Idee aber gut. Woher die Pullover, Socken, Decken im Kofferraum kommen, erkundigen sie sich. Viele Sachen stammen aus DRK-Kleiderkammern. Schlafsäcke, Isomatten und Unterwäsche kauft Fuchs hinzu. „Fahren auch Kinder im Wärmebus mit?“ Leider ja. Das Wärmebus-Team fährt immer öfter ganze Familien in Notunterkünfte. „Familien mit Kindern in eurem Alter“, berichtet Fuchs besorgt.
Eine Schülerin in rotem Mantel spendet ihre gestreiften Handschuhe für ein obdachloses Kind. Ein Mädchen schenkt Fuchs zwei Decken. Stellvertretend für die beiden Klassen überreichen ihm zwei Jungen und zwei Mädchen einen Umschlag mit einer Spende von 315 Euro. Das ist der Erlös aus einem Kuchenbasar, den die Schüler extra für den DRK-Wärmebus ausgerichtet haben. Von dem Geld möchte Fuchs Schlafsäcke, Strümpfe und Unterhosen kaufen.
Die Lietzensee-Grundschule spendet nun schon das dritte Jahr in Folge für den DRK-Wärmebus. Fuchs beeindruckt das große Engagement. Am wichtigsten ist ihm jedoch der Austausch mit den Schülern. Er möchte ihnen die Idee des Wärmebusses vermitteln, Menschen in Not, gleich welcher Herkunft und welchen Aussehens, zu helfen.
Die „DRK-Kältehilfe ...mit dem Wärmebus unterwegs“ lebt von Spenden der Bevölkerung. Jeder kann helfen und Kleidung oder Geld spenden, Mitglied beim Roten Kreuz oder beim Jugendrotkreuz werden oder sich ehrenamtlich engagieren.
Telefonnummer der DRK-Kältehilfe: 0170 910 00 42
DRK-Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
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Stichwort: Wärmebus
Fotos: DRK LV Berliner Rotes Kreuz e.V.